Training im Tiefen St. Elisabeth Stolln

Das Szenario war anspruchsvoll: Eine vermisste und verunglückte Person befand sich in einem unbekannten Grubenbau. Der genaue Standort war nicht bekannt und es war zu erwarten, das Standwasser und Grubengase die Rettungsarbeiten erschwerten.

Der Ablauf des Trainings sah wie folgt aus: Die Rettungskräfte trafen ein und erhielten eine kurze Einweisung durch die Einsatzleitung. Zwei Suchtrupps mit jeweils drei Kumpel fuhren ein und begannen die Strecken nach einem vorgegebenen Suchmuster systematisch abzusuchen. Parallel dazu baute der Kommunikationstrupp eine drahtgebundene Telefonverbindung zur Einsatzleitung auf.

Nach 60 Minuten Suche fand Suchtrupp 1 die verletzte Person. Sie hatte sich nach einem Sturz aus einem Überhauen schwer verletzt und war nicht mehr in der Lage zu laufen. Zudem litt sie unter Unterkühlung. Die Einsatzleitung Untertage gab das Auffinden der Person nach über Tage durch, woraufhin der Arzt der Untertagerettung sofort einfuhr und die Person auf den Abtransport vorbereitete. Eine ständige Kommunikation zwischen den Teams unter und über Tage gewährleistete eine reibungslose Zusammenarbeit.

Die freigewordenen Suchtrupps und der Kommunikationstrupp fuhren aus und bereiteten die Schwimmtrage vor. Vor Ort beim Verunglückten schlug das Gaswarngerät einen zunehmend steigenden CO2-Gehalt an, was den Beginn des Abtransports erforderte.

Der Verletzte wurde in eine sogenannte Sketco-Trage fest verschnürt und unter Einsatz geballter Kräfte über die trockene Strecke bis zum Beginn der mit Standwasser gefüllten Strecke gezogen. Dort wurde er auf den Schwimmkörper verladen. Unter extrem schweren Bedingungen, durch teils sehr enge Strecken mit Schlamm und Wasser, erfolgte der Transport.

Nach rund 4 Stunden war es den Einsatzkräften gelungen, den Verletzten sicher zurück nach über Tage zu bringen.